Was hält dich ab, dich wahrlich zu zeigen?
Gibt es Menschen in deinem Umfeld, wo du zu 100% DU sein darfst?
Die alle deine Facetten kennen und sehen und akzeptieren, ohne ständig das Gefühl zu bekommen, du sollst deine starken Emotionen zurückstecken und für dich behalten?
Oder war dir schon immer egal, was andere von deiner Meinung und deinen Gefühlen halten?
Ich erlebte in den letzten Jahren einige verschiedene Phasen:
Als ich anfing, mich bewusster fürs Leben zu interessieren. Zu forschen, was es da draußen noch so zu erleben gibt - und ich mich unweigerlich begann zu verändern, fing es an, dass ich mich plötzlich in einer Gesprächsrunde immer unwohler fühlte. Ich blieb meist der stille Zuhörer. Und gleichzeitig hasste ich diese Position so sehr. Immer komplett ungesehen zu sein. Das Gefühl Unterzugehen in einer Gruppe. Ich hatte immer das Gefühl, nichts zu sagen zu haben.
Und auch Tratsch bereitete mir zunehmend immer mehr Unbehagen.
Schon immer habe ich Menschen bewundert, die ihre Meinung ganz offen kundtun.
Natürlich weiß ich heute, dass Menschen, wie ich, die so große Angst vorm "Anecken" und "Ablehnung" haben, auch eine dementsprechende Vorgeschichte haben.
Ich habe einfach oft allein durch mein Sein angeeckt. War als Kind "zu ehrlich".
Manchmal zu leise. Manchmal zu laut. Das durchzog sich auch durch meine Schulzeit.
Ich bin ein sehr empathischer Mensch. Konnte schon immer fühlen, wenn etwas "faul" war. Konnte auch fühlen, wenn ich nicht willkommen war.
War kein sonderlich schönes Gefühl. So begann ich, immer stiller zu werden.
Ich zog mich immer mehr zurück.
Stellte die Unterschiede immer bewusster und intensiver war, wenn ich wo Willkommen war und wann eben nicht.
Wann ich keine Angst haben musste, dass ich als Mensch, mit schlechter Laune und unangenehmen Gefühlen , nicht geduldet werde.
Plötzlich fing ich an, noch viel dankbarer dafür zu sein, für die Menschen in meinem Umfeld, wo ich mich nie verstellen musste. Wo ich mir einfach um meiner Selbst sicher war.
Und so fing ein Wandel an, den ich bis vor Kurzem gar nicht wahrgenommen habe.
Früher sagte ich immer, ich bin kein Mensch, der gut Gespräche führen kann. Ließ immer die anderen reden und hörte zu.
Und nun gehe ich manchmal aus Gesprächen und denke mir im Nachgang. Noch nie hatte ich so viel zu sagen.
Ich habe immer lieber nichts gesagt, um ja bei niemanden irgendeinen Funken Negativität auszulösen.
Also ich bin sicherlich noch weit entfernt, großartig tolle ausgewogene Gespräche zu führen. Aber ab und an, klappts so gut. Natürlich erst recht, wenn man dann auf Menschen trifft, die ein ähnliches Ziel oder ähnliche Erfahrungen, Meinungen haben.
Aber auch bei Menschen mit anderer Meinung, fühle ich mich nicht mehr vollkommen falsch und schlecht.
Natürlich macht jeder andere Erfahrungen. Jeder hat eine ganz andere Vorgeschichte.
Mich nicht zu verstecken, macht manchmal irgendwie ungewiss und löst noch immer Unsicherheiten und Ängste aus.
Es braucht manchmal viel Mut. Aber je mehr ich mich meinem inneren Kern witme umso mehr macht es richtig frei, sich nicht mehr auf Krampf verstecken zu müssen. Immer aufpassen zu müssen, was man sagt.
Und dass es auch mal okay ist, falsch zu liegen und ehrlich zu sich zu sein und Fehler einzugestehen.
Ich denke heute, solange ich, das was ich sage, etwas ist, dass ich aus meiner Überzeugung sage, es vom Herzen kommt, ist es auch in Ordnung.
Also Schluss mit dem Verstecken spielen und vielleicht entdeckst auch du dann ganz neue Facetten an dir selbst, die du auch noch nicht kanntest bzw an die du dich wieder erinnerst!
Alles Liebe, Nicole! 💞
Kommentar schreiben
Daniela (Donnerstag, 30 Juli 2020 22:43)
Wundervoll!!!!